Nachhaltigkeit ist heute wichtiger denn je. Der Klimawandel, Ressourcenknappheit und Umweltzerstörung rufen danach, dass wir unsere Lebensweise überdenken und anpassen. Es sind unsere täglichen Entscheidungen, mögen sie noch so klein sein, die in ihrer Gesamtheit den Unterschied machen. Vom Fortbewegungsmittel, das wir wählen, über den Energiebetreiber, den wir nutzen, bis hin zum Essen, das täglich auf unserem Teller landet.
Ein bewusster Umgang mit dem, was konsumieren, spart Ressourcen, reduziert den ökologischen Fußabdruck und fördert einen gesünderen Lebensstil.
Wie einfach oder schwierig sich eine nachhaltige Lebensführung gestalten kann, zeigen die Teens4Change_Korneuburg in ihrem Selbstversuch – mit Fokus auf regionale Ernährung, Fleischverzicht und bewusstem Kleiderkonsum.

Nachhaltige Ernährung: Kleine Entscheidungen, große Wirkung!
Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Umwelt. Die Produktion von Lebensmitteln ist für fast ein drittel der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich, so die Umweltschutzorganisation WWF. Landnutzung, Transport, Verpackung und Lagerung tragen ebenfalls erheblich zum CO₂-Ausstoß bei. Besonders tierische Produkte haben einen großen ökologischen Fußabdruck.

Ein nachhaltigerer Lebensstil beginnt daher oft mit der bewussten Entscheidung, wie wir uns ernähren und woher unser Essen kommt – Stichwort: lange Transportwege und hoher Energiebedarf bei Wintergemüse aus dem Gewächshaus. Unser Tipps für eine nachhaltigere Ernährung:
Regional und saisonal einkaufen! Gemüse und Obst aus der Region sind oft frischer und weniger belastend für die Umwelt, weil die Transportwege kürzer sind. Aber Achtung: Ein Kilo regionale Wintertomaten aus dem Gewächshaus verursachen mit 5,5 Kg CO₂-Äquivalent um das 13-fache mehr als Tomaten aus Südeuropa.
Lebensmittelverschwendung vermeiden! Jedes Jahr landen in Österreich 900.000 Tonnen Lebensmittel im Müll (inkl. private Haushalte, außerhaus Verzehr, Handel und Verarbeitung). Indem wir nur das einkaufen, was wir wirklich verbrauchen, und Reste sinnvoll verwerten, können Abfälle v.a. im Privatenhaushalt minimiert werden. Kleiner Tipp am Rande: NIE hungrig einkaufen gehen ;-)
Unverpackt oder in Großmengen kaufen! Vermeidet Verpackungsmüll, indem ihr unverpackte Produkte oder größere Mengen wählt. So reduziert ihr euren Plastikverbrauch und Abfall.
Regionale und saisonale Lebensmittel bekommt ihr in Korneuburg am Bauern- und Wochenmarkt sowie über die FoodCoop Korneuburg.
Weniger Fleisch, mehr Nachhaltigkeit auf dem Teller
Fleisch ist einer der größten Treiber für den Ressourcenverbrauch in der Landwirtschaft. Für die Produktion von Rindfleisch werden beispielsweise große Mengen Wasser und Futter benötigt. Laut einer Studie der Universität Oxford ist die Fleischproduktion für etwa 60 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich, die mit der Ernährung zusammenhängen. Dabei macht Fleisch aber nur 18 % unserer Kalorienzufuhr aus. Ein maßvoller Fleischkonsum – oder sogar der Verzicht auf Fleisch – hat daher einen starken Einfluss auf die Nachhaltigkeit.
Unsere Tipps, um den Fleischkonsum zu reduzieren:
Fleischfreie Tage einführen! Wenn ihr den Fleischkonsum schrittweise reduzieren wollt, startet mit einem fleischfreien Tag pro Woche und erhöht die Anzahl der #meatfreedays nach und nach.
Pflanzliche Alternativen ausprobieren: Inzwischen gibt es viele hochwertige pflanzliche Proteine wie Linsen, Bohnen, Kichererbsen oder Tofu, die Fleisch problemlos ersetzen können. Pflanzliche Produkte haben oft einen kleineren ökologischen Fußabdruck und sind gesund.
Fleisch bewusst einkaufen: Wenn ihr weiterhin Fleisch essen möchtet, achtet auf die Herkunft. Regionales, biozertifiziertes Fleisch stammt oft von Tieren, die besser gehalten werden und deren Erzeugung weniger klimaschädlich ist.
Der Gütesiegel-Guide gibt euch ein erste Orientierungshilfe bei der Wahl "klimafreundlicher" Lebensmittel. Kleiner Tipp für Fleischtieger: In Korneuburg könnt ihr u.a. in der Fleischerei Hoffmann oder am Wochen- und Bauernmarkt Fleisch in Bioqualität kaufen.
Bewusster Kleiderkonsum: Vintage ist en vouge
Die Modeindustrie zählt zu den umweltschädlichsten Branchen. #FastFashion – also billige, schnell produzierte Kleidung – hat unseren Konsum enorm beschleunigt. Laut der Ellen MacArthur Foundation verbraucht die Modebranche jährlich etwa 93 Milliarden Kubikmeter Wasser und ist für 10 % der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich. Wenn wir jeden Modetrend hinterher hechten und Kleidung immer schneller entsorgt wird, steigen auch die Abfallberge und der Ressourcenverbrauch. Hier ein paar Tipps, wie nachhaltiger Kleiderkonsum aussehen kann:
Qualität statt Quantität! Investiert in hochwertige, langlebige Kleidungsstücke, die ihr gerne und lange tragen könnt. Billige Fast-Fashion-Teile verlieren oft schnell ihre Form und landen nach kurzer Zeit im Müll.
Secondhand und Vintage! Kauft am besten Secondhand-Kleidung oder tauscht Kleidungsstücke mit Freunden. Dies spart Ressourcen und Geld und gibt Kleidung eine zweite Chance.
Upcycling und Reparatur! Statt kaputte Kleidung wegzuwerfen, repariert sie oder lasst sie umnähen. Upcycling ist eine tolle Möglichkeit, alten Kleidungsstücken neues Leben einzuhauchen.
Nachhaltige Marken unterstützen! Achtet beim Kauf auf Labels, die fair und umweltbewusst produzieren. Viele nachhaltige Marken verwenden ökologische Materialien und achten auf ethische Arbeitsbedingungen. Gütesiegel auf die ihr achten solltet, haben wir hier für euch zusammengestellt.
Auch in Korneuburg lässt sich gut nachhaltig Shoppen. Einige der Boutiquen im Zentrum führen nachhaltige Modelabels. Kleidung mit Geschichte statt Massenware gibt es auch in Second-Hand-Läden wie secondmo oder im Henry Laden.

Nachhaltigkeit als Lebensmodell
Nachhaltigkeit ist kein einmaliges Ziel, sondern eine Lebenseinstellung, die von kontinuierlichen kleinen Entscheidungen geprägt ist. Es gibt viele einfache Wege, den Alltag nachhaltiger zu gestalten, und jeder kleine Schritt zählt. Der bewusste Umgang mit Lebensmitteln und Kleidung ist dabei ein wesentlicher Aspekt. Wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen und nachhaltig konsumieren, können wir einen Unterschied machen! Zeigt uns unter dem Hashtag #KorneuburgIstNachhaltig, wie ihr Nachhaltigkeit in euer Leben bringt und und folgt @Teens4Change_Korneuburg auf Instagram für mehr Nachhaltihkeitstipps.
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